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Alles rund um Fliegel

Rekordsteigerungen im Textilservice

Höchste Steigerung seit Einführung des DTV-Kostenindex

Das Jahr 2022 gehört zu den schwierigsten Jahren in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Pandemiefolgen, Krieg in der Ukraine, eine expansive Geldpolitik und gestörte Lieferketten führten zu sehr hohen Preis- und Kostensteigerungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Der Kostenindex für den Textilservice stieg von 112 Punkten Ende 2021 auf 131 Punkte Ende 2022. Die 17 Prozent Kostenanstieg stellen die höchste Steigerung seit Einführung des Kostenindex dar.

Die Kosten im Textilservice stiegen bereits 2021 mit 5,6 Prozent in einem Maße an, wie es die Branche seit vielen Jahren nicht kannte. Insbesondere die durch den Ukraine-Krieg massiv gestiegenen Energiepreise stellten diese Entwicklung 2022 jedoch nochmal in den Schatten.

Die Energiepreise bzw. -kosten gehören seit Jahren zu den instabilsten Bereichen in der Kostenlandschaft der Wäschereien und des Textilservice. Im Zeitraum Januar bis Oktober 2022 sprangen die Kosten um 95 Indexpunkte auf den Spitzenwert von 215. Zu diesem Zeitpunkt war die Energie mehr als doppelt so teuer wie 2015. Bis Ende des Jahres haben die Energiekosten etwas nachgelassen. Dabei haben die Strompreise jedoch nicht nachgegeben. Sie sind stabil um insgesamt 25 Indexpunkte bis Ende 2022 nach oben gegangen. Gas-, Heizöl- und Dieselpreise sind zwar seit November 2022 in einer leichten Abwärtsbewegung, befinden sich jedoch gegenüber 2021 auf einem sehr viel höheren Niveau. Die Hilfspakete der Regierung für Verbraucher und gewerbliche Wirtschaft sind in die Indices nicht eingeflossen, weil sie erst 2023 wirksam werden.

Lohnkosten mit moderater Entwicklung

Dem gegenüber war die Entwicklung bei den Personalkosten, dem weitaus stärksten Kostenblock im Textilservice, vergleichsweise ruhig. Dies ist auch dem Umstand geschuldet, dass in den Kostenindex lediglich die branchenspezifischen Tarifabschlüsse einfließen. Der außerordentliche Anstieg des gesetzlichen Mindestlohnes im Oktober 2022 spiegelt sich darin noch nicht wider, da erst im Frühjahr 2023 Tarifverhandlungen anstehen. Im Jahresverlauf 2022 stiegen die Lohnkosten im Wäscherei- und Textilservicesektor mit 6 Indexpunkten daher nur moderat an.

Deutliche Anstiege der Textil- und Waschchemiekosten

Die Textilkosten der Branche stiegen im Jahresverlauf um 15 Indexpunkte. Dabei steigen die Einfuhrpreise erheblich stärker als die inländischen Produktionspreise. Insgesamt ist der Anstieg jedoch nicht als überdurchschnittlich zu bewerten, wenn man dies mit dem gesamtwirtschaftlichen Preisindex für gewerbliche Erzeugnisse ohne Energie vergleicht.

Besondere Erwähnung müssen die Kosten für die Waschchemie finden, die mit 36 Punkte stark gestiegen sind. Lagen sie Ende 2021 noch bei 107 Indexpunkten, so erreichten sie Ende 2022 143 Punkte. Zwar gehen die Chemiekosten nur zu 3 Prozent in den Index ein, gleichwohl zeigt er eine sehr branchenspezifische Teuerung, die erheblich jenseits der allgemeinen Teuerungsraten liegt.

Kostenindex ohne Textilservice steigt noch stärker

Der Kostenindex für Wäschereien ohne Textilservice stieg im Jahresverlauf sogar auf 132 Indexpunkte. Grund dafür sind die im Verhältnis zum Textilservice höheren Energiekosten, bei dem mit dem Handling der Textilien ein großer zusätzlicher Kostenblock existiert, der sich in den letzten zwei Jahren weniger explosionsartig erhöht hat.

Zukunft: Preisauftrieb in der Branche bleibt dynamisch

Mit einer kurzfristigen Entspannung der Kostensituation ist nicht zu rechnen. In den im Frühjahr anstehenden Tarifverhandlungen ist angesichts der gesamtwirtschaftlichen Teuerungsrate mit entsprechenden Lohnsteigerungen zu rechnen.

Die Inflation wird auch 2023 ein Problem bleiben. Die deutsche Bundesbank prognostiziert für 2023 eine Inflationsrate von 7,2 Prozent. Die Europäische Zentralbank formuliert als Zielsetzung und Möglichkeit, dass ab 2025 eine zweiprozentige Teuerung wieder erreicht werden kann. Anders formuliert: die Inflation bleibt, sie geht aber langsam zurück. Das hat Auswirkungen auf die Zinssätze. Insgesamt wird die Aufnahme von Krediten für Wäschereien und Textilservice über viele Jahre erheblich teurer werden als bisher.

Die Energiepreise gehen am Spotmarkt zwar zurück, auf der Verteilerebene schlägt dies aber nur mit großer Verzögerung durch. Zudem passt der Anstieg der Preise für fossile Energieträger prinzipiell in die Politik der Energiewende.

Fundierte Datengrundlage

Der Kostenindex für den Textilservice beruht auf den Daten der öffentlich zugänglichen Statistiken des Bundesamtes für Statistik und der Tarifverträge, die in der Textilservicebranche abgeschlossen werden. Für die einzelnen Kostengruppen wurden Indikatoren definiert, die überwiegend den langen Reihen der Fachserie 17, Reihe 2, von Destatis entnommen sind. Auf diese Weise können Textilservice-Kunden neutral und auf transparenter Datenbasis die Kostenentwicklungen im Textilservice nachvollziehen.

Quelle: DTV

 

 

Fliegel Textilservice ist „Arbeitgeber des Jahres“

Die soziale Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat bei Fliegel höchste Priorität

Stettin, 15. November 2022 – Der Wäschereidienstleister Fliegel Textilservice ist von der polnischen Arbeitsschutzbehörde als „Arbeitgeber des Jahres“ ausgezeichnet. In den Bereichen „Arbeitsbedingungen“ und „Arbeitsorganisation“ erzielt Fliegel Textilservice Spitzenwerte.

Der Auszeichnung „Arbeitgeber des Jahres“ lagen umfangreiche soziale Kriterien der Arbeitsbedingungen zugrunde, die zudem durch ein externes Audit der polnischen Arbeitsschutzbehörde überprüft worden sind. Die Bewertungskriterien sind komplex und mehrstufig, darunter insbesondere: umfassende Fürsorge für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Arbeitsbedingungen, Personalentwicklung, Stabilität der Personalentwicklung sowie Einhaltung der Vorschriften zum Arbeitsrecht und Ausländerrecht.

Hohes soziales Engagement wird durch die Geschäftsführung gelebt

Die Personalleiterin Aleksandra Lowicz freut sich: „Die Auszeichnung ist für uns die Bestätigung für unser hohes soziales Engagement sowie die inhaltliche Qualität unserer Managementpolitik, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugutekommt.“

„Wir bedanken uns herzlich für diese Auszeichnung und schätzen diese sehr. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich dieser arbeitsschutzrechtlichen Prüfung unterzogen. Wir sind stolz auf das, was wir gemeinsam im Team erreicht haben. Es ist schön zu sehen, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über viele Jahre einem Unternehmen treu bleiben und es erfüllt uns mit Stolz und Freude, dass wir als Arbeitgeber dieses Vertrauen erhalten.  Diese Auszeichnung ist vor allem ein Ansporn für uns in Zukunft: Wir möchten auch in den nächsten Jahren ein guter Arbeitgeber sein und durch unser soziales und gesellschaftliches Engagement überzeugen“, sagt Daniel Tarczyński, Geschäftsführer vom Fliegel Textilservice.

 

Über Fliegel Textilservice:

Fliegel Textilservice ist seit 30 Jahren der verlässliche Partner der Hotellerie und hat sich in   4 Großwäschereien auf den Bereich Mietwäsche und nachhaltige Textilpflege in der Marken- und Individualhotellerie spezialisiert. Fliegel Textilservice bietet einen umfangreichen Wäscheservice – von der zuverlässigen Reinigung bis hin zur ganzheitlichen Logistik. Gesamtvertretung sämtlicher Fliegel Gesellschaften obliegt den Geschäftsführern Daniel Tarczyński sowie David Ruszkiewicz. Fliegel Textilservice gehört zum bundesweiten nachhaltig zertifizierten Textilservice-Verbund Servitex.

Foto: Auf dem Bild von der rechten Seite: Geschäftsführer der Gruppe Fliegel/Albatros Daniel Tarczyński, Personalleiterin Aleksandra Lowicz, Produktionsleiterin Agnieszka Charłampowicz, Technischer Leiter Robert Petryniak. Frei zum Druck. Abdruck der Presseinformation honorarfrei.

Fotoquelle: Fliegel Textilservice

 

Servitex baut Zusammenarbeit mit dem internationalen Komitee für Textilpflege CINET weiter aus

Der Geschäftsführer des Verbunds textiler Dienstleister für die Hotellerie Rolf Slickers wurde nun auch in die Jury des CINET Global Best Practices Awards einberufen.

Vergangenen Monat durfte der ehemalige Hotelier gemeinsam mit weiteren 17 Jurymitgliedern aus 11 Ländern 30 Gewinner in Mailand im Rahmen eines Festaktes auszeichnen. Rolf Slickers freut sich über das Engagement der Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt: „Hier findet jährlich eine beeindruckende Demonstration innovativer Projekte und Ideen innerhalb der Textilpflege statt, die uns alle stets inspiriert und Mut macht.“

„Unser Ziel ist es, die Textilpflegebranche weltweit zu modernisieren mit Schwerpunkten auf Nachhaltigkeit, Qualität in Produktion und Service und Innovation. Dabei geht es auch darum, dass Image und die Attraktivität der Textilbranche zu verbessern“, ergänzt Peter Wennekes, CEO von CINET.

Die Verleihung der CINET Global Best Practices Awards 2022 wurde von rund 250 Teilnehmern in Mailand – und weltweit von mehreren Tausend Branchenakteuren online via Live-Stream – verfolgt. Nach einem ganzen Tag mit zahlreichen Pitches ermittelten die Jurymitglieder die Gewinner: drei CSR Awards, vier Young Entrepreneur Awards und sechs Awards für Entrepreneurship erreichten weltweit alle Kontinente. Der Special Lifetime Award wurde an Ken Cupitt von der Guild of Cleaners & Launderers im Vereinigten Königreich verliehen.

CINET organisiert jedes Jahr eine Verleihung mit mehreren Awards, um Innovationen und die Implementierung neuer Geschäftsmodelle zu fördern sowie die Textilpflege als modernen und professionellen Dienstleister innerhalb der Branche und gegenüber Interessengruppen weiter erfolgreich zu positionieren.

Der Verband hatte sich auch für 2022 viel vorgenommen: Vor allem das Thema Nachhaltigkeit steht weiterhin im Mittelpunkt der Aktivitäten. Das ehrgeizige Forschungsprogramm umfasst dabei unter anderem mehrere Projekte zu den Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, The World of PTC Businessschool (aktualisiertes E-Learning-Programm), CERCLEAN-Zertifizierung, WOPCOM (24/7-Datenbank für die Industrie) und das Global Best Practices Awards Program.

Der CINET-Vorstand plant diese Initiativen, um Innovationen und die Implementierung neuer Geschäftsmodelle zu fördern sowie die Textilpflege als modernen und professionellen Dienstleister innerhalb der Branche und gegenüber Interessengruppen weiter erfolgreich zu positionieren.

Großwäscherei Grimmen in der Energiekrise: Kundengespräche „wie Feilschen auf dem türkischen Basar“

Unternehmen verbraucht 33000 Kilowattstunden Gas am Tag

Die Energiekrise trifft die Grimmener Wäscherei hart. Die Kosten steigen, die Entwicklung im nächsten Jahr ist nicht absehbar. Wie kann die Firma die Krise überleben?

Grimmen. Es tut gerade richtig weh – und niemand weiß, wie schlimm es noch wird. Das ist in etwa die Quintessenz der Aussage von David ¬Ruszkiewicz, Geschäftsführer der Grimmener Wäscherei Fliegel-Textilservice GmbH im Grimmener Gewerbegebiet Am Stadtwald.

„Nur allein die Gasumlage, die jetzt auch diesem Unternehmen wie jedem, der mit Gas heizt, ins Haus steht, bedeutet für uns ab 1. Oktober zusätzliche Kosten von 35 000 Euro pro Monat“, sagt Ruszkiewicz.

12 000 Megawattstunden Gas braucht die Grimmener Firma im Jahr. Das sind 12 Millionen Kilowattstunden. 1300 Megawattstunden Strom kommen dazu. „Dabei holen wir mit moderner Technik und guter Organisation das Maximale aus der Energie heraus“, sagt der Betriebsleiter. Wäsche zu waschen, ist ein energieintensives Geschäft. Und Wäschewaschen ist für das Unternehmen das tägliche Brot – und zwar für mehr als 100 Hotels in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Kiel.

Planen nicht möglich

Seit 30 Jahren gibt es die Fliegel-Textilservice GmbH. Seit 2019 ist David Ruszkiewicz Betriebsleiter. Jetzt sei die Situation extrem kritisch. Ruszkiewicz: „Wir haben darauf spekuliert, dass die Pipeline Nordstream 2 öffnet und das Gas damit eventuell billiger wird.“ 14 Euro pro Megawattstunde habe man im Jahr 2021 gezahlt. Jetzt betrug der Gaspreis im Peak 326 Euro pro Megawattstunde, in dieser Woche waren es 220 Euro. Planen sei nicht möglich.

„Unser Gasvertrag läuft bis Jahresende. So lange steht unser Preis fest. Etwa 60 000 Euro im Monat sind es inklusive der Gasumlage“, sagt ¬Ruszkiewicz. Für die Zeit danach habe er noch kein Angebot. „Niemand gibt derzeit solche Angebote ab“, berichtete er.

Azubis kommen aus Indonesien

Aber er müsse jetzt die Preisanpassungsgespräche mit ihren Kunden führen, nennt er die Schwierigkeit. „Denn wir können nicht zu jedem Kilo Wäsche Geld dazugeben.“ Die steigenden Kosten würden nicht nur aus der Energiekrise aufgrund des Ukraine-Krieges entstehen. Dazu kommen steigende Löhne aufgrund des Mindestlohnes. „Den brauchen unsere Mitarbeiter“, sagt Ruszkiewicz eindeutig. Trotz dieser Steigerungen würden sie aufgrund der erhöhten Kosten für die eigene Heizung zu Hause, für teurer gewordenen Lebensmittel und hohe Spritkosten weniger Geld im Portemonnaie haben. Und leider spiegele sich das in der Stimmung wider. Insgesamt 140 Mitarbeiter sind derzeit an Waschstraße, Mangel, Trocknung, Sortierung und Logistik beschäftigt.

Wäscherei Fliegel

Der Fliegel-Textilservice wurde vor 30 Jahren gegründet. Das Ziel: Ein Wäscheservice binnen 24 Stunden und an allen Tagen der Woche. Möglich wurde das, weil die einzige Produktionsstätte in Polen war und die Hotels über die damals problematische Grenze bedient wurden. Zum Teil wurden Fähren über die Oder eingesetzt, bei Fliegel waren gut ein Dutzend Seeleute beschäftigt.

Betrieben wurde die Großwäscherei mit Dampf des Kraftwerks in Nowe Czarnowo an der deutsch-polnischen Grenze. Im August 1992 nahm die Wäscherei mit 20 Mitarbeitern ihren Betrieb auf.

2007 kamen die Standorte Leipzig und 2012 Fliegel Nord in Grimmen hinzu.

Heute sind über 900 Personen bei Fliegel damit beschäftigt, täglich bis zu 180 000 Kilogramm Hotelwäsche zu reinigen und auszuliefern. In Grimmen arbeiten 140 Mitarbeiter.

Die Wäscherei habe schon immer Probleme gehabt, genügend Arbeitskräfte einzustellen. „Wir können das allerdings ganz gut mit rumänischen und polnischen Mitarbeitern ausgleichen“, sagt Ruszkiewicz. Ein weiteres Problem sei, dass es hierzulande keine Auszubildenden zu finden sind. Wahrscheinlich beginnen deshalb am 1. Dezember drei Indonesier eine Lehre zum Texilreiniger in Grimmen.

Unsicherheit auf allen Seiten

Die Wäschereikunden werden auch nicht besser gelaunt sein – schließlich wissen auch Hotelbetreiber noch nicht, wie sich ihre potenziellen Gäste in den nächsten Monaten verhalten, ob sie sich Urlaub und Meetings leisten können, wie es mit der Auslastung und damit dem Geldverdienen aussehen wird. Und vor allem: wie weit die Kosten, insbesondere für Strom und Heizung steigen werden.

„Wir geben die Preisanpassungen an sie weiter, die Hotels machen dann das Gleiche mit ihren Kunden“, sagt Ruszkiewicz. Deshalb hätte seine Kunden durchaus Verständnis für die steigenden Wäschereikosten. „Aber manche stehen schon jetzt an ihrer finanziellen Grenze“, weiß er auch. Sätze wie „So viel kann ich dir nicht geben“ seien deshalb keine Seltenheit.¬ Manche würden es damit versuchen, sich umorientieren zu wollen. „Aber woanders können auch keine anderen Preise gemacht werden“, ist sich der Betriebsleiter sicher. Um 30 bis 40 Prozent müssten die Wäschereipreise steigen, sagt er. Die Vorstellungen bei den Kunden würden bei sechs bis sieben Prozent Erhöhung liegen. Und dann beginnen die Verhandlungen. Ruszkiewicz: „Das ist ein bisschen wie Feilschen auf dem türkischen Basar.“

Heizöltank reicht für eineinhalb Tage Produktion

Es drohen außerdem weitere Unbilden. Denn wenn das Gas so richtig knapp ist, wird die Wäscherei vom Netz genommen. „Darauf haben die Greifswalder Stadtwerke als unser Versorger hingewiesen“, sagt Ruszkiewicz. Gibt es eine Alternative? „Wir können 70 Prozent der Produktion mit Heizöl abdecken. Der Tank ist mit 10 000 Litern voll“, antwortet er. Das würde gerade einmal eineinhalb Tage reichen – der Lieferant müsste ständig kommen.

Saison lief gut

Es sei nicht alles schlecht: Die Saison beispielsweise lief gut. Das sind die Monate Juni, Juli und August – Ferienzeit also. 750 Tonnen Wäsche wurden allein im August in Grimmen gewaschen. Bett- und Tischwäsche, Berufsbekleidung wie Kochjacken, Vorhänge, Bademäntel, Handtücher, Bettdecken, aber auch mal Oberhemden. 500 Tonnen braucht der Betrieb, um über die Runden zu kommen. Sonst baue man von Monat zu Monat Verluste auf und schiebe sie vor sich her. Jetzt gehe das Volumen allerdings zurück. „Und wir wissen, dass das erst der Anfang ist“, sagt Ruszkiewicz. Dass das in jedem Jahr so ist, habe er kalkuliert und mit einer 60- bis 70-prozentigen Auslastung im Herbst gerechnet. Aber im schlimmsten Fall könnten es auch 10 bis 20 Prozent werden, wenn sich kaum jemand Urlaub leisten kann.

Quelle: Almut Jaekel, Ostsee-Zeitung vom 12.09.2022