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Alles rund um Fliegel

Servitex baut Zusammenarbeit mit dem internationalen Komitee für Textilpflege CINET weiter aus

Der Geschäftsführer des Verbunds textiler Dienstleister für die Hotellerie Rolf Slickers wurde nun auch in die Jury des CINET Global Best Practices Awards einberufen.

Vergangenen Monat durfte der ehemalige Hotelier gemeinsam mit weiteren 17 Jurymitgliedern aus 11 Ländern 30 Gewinner in Mailand im Rahmen eines Festaktes auszeichnen. Rolf Slickers freut sich über das Engagement der Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt: „Hier findet jährlich eine beeindruckende Demonstration innovativer Projekte und Ideen innerhalb der Textilpflege statt, die uns alle stets inspiriert und Mut macht.“

„Unser Ziel ist es, die Textilpflegebranche weltweit zu modernisieren mit Schwerpunkten auf Nachhaltigkeit, Qualität in Produktion und Service und Innovation. Dabei geht es auch darum, dass Image und die Attraktivität der Textilbranche zu verbessern“, ergänzt Peter Wennekes, CEO von CINET.

Die Verleihung der CINET Global Best Practices Awards 2022 wurde von rund 250 Teilnehmern in Mailand – und weltweit von mehreren Tausend Branchenakteuren online via Live-Stream – verfolgt. Nach einem ganzen Tag mit zahlreichen Pitches ermittelten die Jurymitglieder die Gewinner: drei CSR Awards, vier Young Entrepreneur Awards und sechs Awards für Entrepreneurship erreichten weltweit alle Kontinente. Der Special Lifetime Award wurde an Ken Cupitt von der Guild of Cleaners & Launderers im Vereinigten Königreich verliehen.

CINET organisiert jedes Jahr eine Verleihung mit mehreren Awards, um Innovationen und die Implementierung neuer Geschäftsmodelle zu fördern sowie die Textilpflege als modernen und professionellen Dienstleister innerhalb der Branche und gegenüber Interessengruppen weiter erfolgreich zu positionieren.

Der Verband hatte sich auch für 2022 viel vorgenommen: Vor allem das Thema Nachhaltigkeit steht weiterhin im Mittelpunkt der Aktivitäten. Das ehrgeizige Forschungsprogramm umfasst dabei unter anderem mehrere Projekte zu den Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, The World of PTC Businessschool (aktualisiertes E-Learning-Programm), CERCLEAN-Zertifizierung, WOPCOM (24/7-Datenbank für die Industrie) und das Global Best Practices Awards Program.

Der CINET-Vorstand plant diese Initiativen, um Innovationen und die Implementierung neuer Geschäftsmodelle zu fördern sowie die Textilpflege als modernen und professionellen Dienstleister innerhalb der Branche und gegenüber Interessengruppen weiter erfolgreich zu positionieren.

Großwäscherei Grimmen in der Energiekrise: Kundengespräche „wie Feilschen auf dem türkischen Basar“

Unternehmen verbraucht 33000 Kilowattstunden Gas am Tag

Die Energiekrise trifft die Grimmener Wäscherei hart. Die Kosten steigen, die Entwicklung im nächsten Jahr ist nicht absehbar. Wie kann die Firma die Krise überleben?

Grimmen. Es tut gerade richtig weh – und niemand weiß, wie schlimm es noch wird. Das ist in etwa die Quintessenz der Aussage von David ¬Ruszkiewicz, Geschäftsführer der Grimmener Wäscherei Fliegel-Textilservice GmbH im Grimmener Gewerbegebiet Am Stadtwald.

„Nur allein die Gasumlage, die jetzt auch diesem Unternehmen wie jedem, der mit Gas heizt, ins Haus steht, bedeutet für uns ab 1. Oktober zusätzliche Kosten von 35 000 Euro pro Monat“, sagt Ruszkiewicz.

12 000 Megawattstunden Gas braucht die Grimmener Firma im Jahr. Das sind 12 Millionen Kilowattstunden. 1300 Megawattstunden Strom kommen dazu. „Dabei holen wir mit moderner Technik und guter Organisation das Maximale aus der Energie heraus“, sagt der Betriebsleiter. Wäsche zu waschen, ist ein energieintensives Geschäft. Und Wäschewaschen ist für das Unternehmen das tägliche Brot – und zwar für mehr als 100 Hotels in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Kiel.

Planen nicht möglich

Seit 30 Jahren gibt es die Fliegel-Textilservice GmbH. Seit 2019 ist David Ruszkiewicz Betriebsleiter. Jetzt sei die Situation extrem kritisch. Ruszkiewicz: „Wir haben darauf spekuliert, dass die Pipeline Nordstream 2 öffnet und das Gas damit eventuell billiger wird.“ 14 Euro pro Megawattstunde habe man im Jahr 2021 gezahlt. Jetzt betrug der Gaspreis im Peak 326 Euro pro Megawattstunde, in dieser Woche waren es 220 Euro. Planen sei nicht möglich.

„Unser Gasvertrag läuft bis Jahresende. So lange steht unser Preis fest. Etwa 60 000 Euro im Monat sind es inklusive der Gasumlage“, sagt ¬Ruszkiewicz. Für die Zeit danach habe er noch kein Angebot. „Niemand gibt derzeit solche Angebote ab“, berichtete er.

Azubis kommen aus Indonesien

Aber er müsse jetzt die Preisanpassungsgespräche mit ihren Kunden führen, nennt er die Schwierigkeit. „Denn wir können nicht zu jedem Kilo Wäsche Geld dazugeben.“ Die steigenden Kosten würden nicht nur aus der Energiekrise aufgrund des Ukraine-Krieges entstehen. Dazu kommen steigende Löhne aufgrund des Mindestlohnes. „Den brauchen unsere Mitarbeiter“, sagt Ruszkiewicz eindeutig. Trotz dieser Steigerungen würden sie aufgrund der erhöhten Kosten für die eigene Heizung zu Hause, für teurer gewordenen Lebensmittel und hohe Spritkosten weniger Geld im Portemonnaie haben. Und leider spiegele sich das in der Stimmung wider. Insgesamt 140 Mitarbeiter sind derzeit an Waschstraße, Mangel, Trocknung, Sortierung und Logistik beschäftigt.

Wäscherei Fliegel

Der Fliegel-Textilservice wurde vor 30 Jahren gegründet. Das Ziel: Ein Wäscheservice binnen 24 Stunden und an allen Tagen der Woche. Möglich wurde das, weil die einzige Produktionsstätte in Polen war und die Hotels über die damals problematische Grenze bedient wurden. Zum Teil wurden Fähren über die Oder eingesetzt, bei Fliegel waren gut ein Dutzend Seeleute beschäftigt.

Betrieben wurde die Großwäscherei mit Dampf des Kraftwerks in Nowe Czarnowo an der deutsch-polnischen Grenze. Im August 1992 nahm die Wäscherei mit 20 Mitarbeitern ihren Betrieb auf.

2007 kamen die Standorte Leipzig und 2012 Fliegel Nord in Grimmen hinzu.

Heute sind über 900 Personen bei Fliegel damit beschäftigt, täglich bis zu 180 000 Kilogramm Hotelwäsche zu reinigen und auszuliefern. In Grimmen arbeiten 140 Mitarbeiter.

Die Wäscherei habe schon immer Probleme gehabt, genügend Arbeitskräfte einzustellen. „Wir können das allerdings ganz gut mit rumänischen und polnischen Mitarbeitern ausgleichen“, sagt Ruszkiewicz. Ein weiteres Problem sei, dass es hierzulande keine Auszubildenden zu finden sind. Wahrscheinlich beginnen deshalb am 1. Dezember drei Indonesier eine Lehre zum Texilreiniger in Grimmen.

Unsicherheit auf allen Seiten

Die Wäschereikunden werden auch nicht besser gelaunt sein – schließlich wissen auch Hotelbetreiber noch nicht, wie sich ihre potenziellen Gäste in den nächsten Monaten verhalten, ob sie sich Urlaub und Meetings leisten können, wie es mit der Auslastung und damit dem Geldverdienen aussehen wird. Und vor allem: wie weit die Kosten, insbesondere für Strom und Heizung steigen werden.

„Wir geben die Preisanpassungen an sie weiter, die Hotels machen dann das Gleiche mit ihren Kunden“, sagt Ruszkiewicz. Deshalb hätte seine Kunden durchaus Verständnis für die steigenden Wäschereikosten. „Aber manche stehen schon jetzt an ihrer finanziellen Grenze“, weiß er auch. Sätze wie „So viel kann ich dir nicht geben“ seien deshalb keine Seltenheit.¬ Manche würden es damit versuchen, sich umorientieren zu wollen. „Aber woanders können auch keine anderen Preise gemacht werden“, ist sich der Betriebsleiter sicher. Um 30 bis 40 Prozent müssten die Wäschereipreise steigen, sagt er. Die Vorstellungen bei den Kunden würden bei sechs bis sieben Prozent Erhöhung liegen. Und dann beginnen die Verhandlungen. Ruszkiewicz: „Das ist ein bisschen wie Feilschen auf dem türkischen Basar.“

Heizöltank reicht für eineinhalb Tage Produktion

Es drohen außerdem weitere Unbilden. Denn wenn das Gas so richtig knapp ist, wird die Wäscherei vom Netz genommen. „Darauf haben die Greifswalder Stadtwerke als unser Versorger hingewiesen“, sagt Ruszkiewicz. Gibt es eine Alternative? „Wir können 70 Prozent der Produktion mit Heizöl abdecken. Der Tank ist mit 10 000 Litern voll“, antwortet er. Das würde gerade einmal eineinhalb Tage reichen – der Lieferant müsste ständig kommen.

Saison lief gut

Es sei nicht alles schlecht: Die Saison beispielsweise lief gut. Das sind die Monate Juni, Juli und August – Ferienzeit also. 750 Tonnen Wäsche wurden allein im August in Grimmen gewaschen. Bett- und Tischwäsche, Berufsbekleidung wie Kochjacken, Vorhänge, Bademäntel, Handtücher, Bettdecken, aber auch mal Oberhemden. 500 Tonnen braucht der Betrieb, um über die Runden zu kommen. Sonst baue man von Monat zu Monat Verluste auf und schiebe sie vor sich her. Jetzt gehe das Volumen allerdings zurück. „Und wir wissen, dass das erst der Anfang ist“, sagt Ruszkiewicz. Dass das in jedem Jahr so ist, habe er kalkuliert und mit einer 60- bis 70-prozentigen Auslastung im Herbst gerechnet. Aber im schlimmsten Fall könnten es auch 10 bis 20 Prozent werden, wenn sich kaum jemand Urlaub leisten kann.

Quelle: Almut Jaekel, Ostsee-Zeitung vom 12.09.2022

David Ruskiewicz ist der Aufsteiger des Jahres

WRP-Star geht an den Geschäftsführer von Fliegel Nord

„Es ist eine echte Wertschätzung seitens renommierter Experten, die die Jury des WRP-Awards bilden“, sagt Ruszkiewicz über die Vergabe des Preises an sich. „Gerade in den letzten zwei Jahren war es für uns und vor allem für die Hotellerie, die zu unseren Hauptpartnern gehört, eine sehr harte Zeit. Daher bedanke ich mich bei allen recht herzlich. Trotz der angespannten Lage haben mein Team und ich unseren Betrieb aktiv weiterentwickelt und fit für die Zukunft gemacht.

Vor allem was die Thematik Digitalisierung und Nachhaltigkeit betrifft. An unserem Standort wurden beispielsweise für ein ergonomisches Be- und Entladen der LKWs Scherenhubtische installiert. Der Einsatz neuester Technik in der Produktion ermöglicht nicht nur einen reduzierten Verbrauch verschiedener Ressourcen, sondern sorgt für saubere Wäsche und für höchste hygienische Ansprüche der Hoteliers.“

Am Fliegel-Standort in Grimmen fanden in den vergangenen Monaten weitere Modernisierungsmaßnahmen statt. Neben dem Ausbau automatischer Zuführungssysteme für eine optimierte Prozesslogistik, Erweiterungen von Lagerkapazitäten, der Optimierung von Ladezonen und der Modernisierung der Mangelstraße wurde ein System zur elektronischen, automatischen Wäscheerkennung und Verfolgung eingeführt.

Fliegel Textilservice recycelt Textilien

Aus Bettlaken werden Sommertücher

Fliegel Textilservice unterstützt die „Bikini Berlin“ Sommer-Aktion.  Alle Besucherinnen und Besucher der Concept Shopping Mall in Berlin sind eingeladen zur grünen Sommerwerkstatt: ein persönliches Sommertuch kann gratis gestaltet werden – selbst bedruckt mit stilvollen Motiven im zeitlosen Design.

Jedes Tuch wird kreiert mit dem Fliegel Textilservice. Das fertiges Sommertuch ist nicht nur ein Unikat, sondern auch ein grünes Statement der Circular Fashion.

Fliegel Geschäftsführer David Ruszkiewicz hebt hervor: „Nachhaltiges Denken und Handeln ist längst kein Trend mehr, sondern fest in unserer Unternehmenskultur verankert. Als Partner der Hotellerie nehmen wir alle Themen sozialer, ökologischer und ökonomischer Verantwortung ernst. Unser Fokus liegt unter anderem auf der Verwendung nachhaltig produzierter Textilien, der Reduzierung von Plastik, Müll und unseres Energiebedarfs, sowie einem nachhaltig sozialen Engagement.“

Geschäftsführer Daniel Tarczyński ergänzt: „Fliegel arbeitet in seinem hochmodernen Maschinenpark mit einem thermischen 90°-Waschverfahren: wir bieten so Spitzenqualität durch schonende, umweltfreundliche Reinigung mit regenerativen Energien.